20 Jahre Grillhütte Dichtelbach

Wir machten Kohle, Kohle, Kohle und hatten riesigen Spaß dabei, zum Wohle!

Vom 20. bis 28. August 2022 gab es wieder eine Köhlerwoche in Dichtelbach. Es war der dritte Kohlenmeiler, den wir seit der 1000-Jahrfeier, 1996 durchgeführt haben. Seit 2018 hatten sich einige junge Dichtelbacher vorgenommen, wieder eine Köhlerwoche durchzuführen. Es gab gerade bei einigen jungen im Dorf noch schöne Erinnerungen an den Kohlenmeiler von 2013.
Im Oktober 2020 wurden erst einmal 30 Raummeter Buchenholz eingeschlagen, gespalten und am Köhlerplatz aufgestapelt. Bereits an diesem Arbeitseinsatz gab es einen Generationenwechsel.  

Außer Altbürgermeister Martin Huhn, waren es nur junge Männer zwischen 25 und 35 Jahren, die eine Köhlerwoche organisieren wollten. Doch Corona stoppte 2021 das Vorhaben. Also wurde für 2022 geplant. Das Team mit Pascal Mähringer, Sebastian Klumb, Mike Alt, Tobias Alt und Christian Alt sowie Berater Altbürgermeister Martin Huhn legten dann die Eckpunkte der Planung fest. Die notwendige Unterstützung mit dem Köhler Frank Schmitz aus Burgen war nur Formsache, denn Frank Schmitz hatte ja 2013 den Kohlenmeiler schon durchgeführt. Er war damals schon von dieser Köhlerwoche so begeistert, dass er spontan für 2022 zusagte.

Als nächstes wurden die Ortsgemeinde und alle Vereine zu einer Besprechung eingeladen. Auch dies war nur eine Formsache, weil alle begeistert waren und Ihre Mithilfe anboten. So kam dann auch noch die 1. Beigeordnete Sarah Eichenlaub von der Ortsgemeinde und Familien und Jugendbeauftragte Anika Mähringer zum Organisationsteam und die Aufgaben wurden verteilt.

Es war also eine völlig neue Gruppe, die diese Köhlerwoche plante, organisierte und durchführte.

Im Vorfeld wurde dann ein reichhaltiges Programm erstellt, um in dieser Köhlerwoche keine Langeweile aufkommen zu lassen. Alle Vereine und das Forstamt wurden eingebunden. Nun rückte der Termin immer näher und der heiße Sommer mit der anhaltenden Trockenheit trieb dem Organisationsteam die Schweißperlen auf die Stirn. So gab es noch kurz vor der Veranstaltung Überlegungen, die Köhlerwoche zu streichen. Nach langer Diskussion und der Umsetzung zahlreicher Sicherheitsmaßnahmen wurde sich schließlich doch für die Durchführung entschieden. Das Forstamt hatte dennoch Bedenken und zog sich komplett aus diesem Vorhaben zurück. Die Organisationsgruppe verzichtete dann auf jegliche Lagerfeuer und andere offene Feuerstellen zum Kochen, erhöhte die Nachtwache von 2 auf 4 Personen (Feuerwehrpersonal) und stellte 36000 Liter Wasser mit Feuerwehrpumpen zum sofortigen Einsatz neben den Kohlemmeiler.

Dann ging es los. Am Freitag den19.08.2022 wurde der Köhlerplatz und der Festplatz um die Grillhütte hergerichtet.

Am 20.08.2022 rückte dann der Köhler Frank Schmitz an. Dieser war wieder ganz begeistert, dass schon alles vorbereitet war. In aller Ruhe wurde dann der Kohlenmeiler vorbereitet bzw. der Quandel gebaut und gegen Abend der erste Dämmerschoppen genossen.

Quandel : ist der Schacht in der Mitte des Kohlenmeilers, mit kleinen Holzscheiten, der später angezündet wird um das Holz zu verkohlen

Bildergalerie Tag 1

Bildergalerie Tag 2: Fertigstellung und Inbetriebnahme des Kohlemeilers

Ab jetzt war höchste Wachsamkeit angesagt. Die kontrollierte Verkohlung musste ständig überwacht werden. Diese Aufgabe hatten der Köhler Frank Schmitz und sein Lehrling Sebastian Klumb, der jede Nacht in dieser Woche am Kohlenmeiler verbrachte. Unterstützt wurden die Beiden jede Nacht durch die Freiwillige Feuerwehr Dichtelbach. Fast alle Nachtwachen waren auch gleichzeitig Mitglied in der FFw Dichtelbach und im Organisationsteam.

Altbürgermeister Martin Huhn hatte den Frühstücksdienst in dieser Woche übernommen und genoss es jeden Morgen mit den Nachtwachen im Sonnenaufgang zu frühstücken.

Der Kohlenmeiler selbst machte keine Probleme und für alle beteiligten stellte sich schnell Routine ein. Nachdem morgens aufgeräumt war verliefen die Tage sehr entspannt. Es gab immer wieder Wanderer oder Besucher, die mal vorbeischauten.

Jeden Tag ab 16:00 Uhr wurde schließlich der Festplatz wieder hochgefahren. Das Organisationsteam und die Vereine hatten für jeden Tag ab 17:00 Uhr zum Dämmerschoppen bzw. zum Abendessen eingeladen.  

Für das leibliche Wohl hatte die Dichtelbacher Köhlerfamilie jeden Tag bestens gesorgt. Es gab immer Schwenker und Bratwurst und jeden Tag ein besonderes Essen zusätzlich. So gab es einen Tag 100 Hacksteaks mit Bratkartoffeln und Jägersoße, die in zwei Stunden weg waren.

Am dritten Tag gab es dann zum Frühstück eine Überraschung. Köhlerlehrling Sebastian Klumb hatte sich mit Köhler Frank Schmitz, aus langer Weile in der Nacht, überlegt einen zweiten Kohlenmeiler aufzubauen. Gesagt getan, wurde ein kleiner Kohlenmeiler neben dem Großen, der schon gut verkohlt war, aufgebaut. Der kleine Meiler hatte mit „Basti“ auch gleich einen Namen.

So hat der Köhlerlehrling in 3-4 Stunden den kleinen Basti aufgebaut und anschließend angezündet. Auch der kleine Basti brauchte 2-3 Nachtwachen und gequalmt hat er wie ein Großer.

Am 4.und 5.Tag gab es dann den Einsatz der Schlepperfreunde. Eine Traktorenausstellung und Rundfahrten mit Führung zu den Windrädern waren angesagt. Florian Diehl, Förster im Stadtwald Ingelheim, hatte zur Führung an ein Windrad eingeladen.

Am 5. Tag gab es wieder ein besonderes Essen des Altbürgermeisters Martin Huhn und Wolfgang Wendling. Wildschweingulasch mit Rotkohl und Klößen stand auf dem Plan. Die Wildsau wurde von den Jagdpächtern Bast/Boehringer gestiftet. Auch an diesem Abend war der Festplatz sehr gut besucht. Besonders die Dichtelbacher waren zahlreich erschienen.

An diesem Tag begann auch die Kinderfreizeit des TuS Dichtelbach. So wurden einige Zelte aufgebaut und die teilnehmenden Kinder mit ihren Betreuerinnen und Betreuer konnten 2-3 Tage die Köhlerwoche genießen.

Am 6. Tag ging es morgens wieder mit dem Frühstück los.

Heute stand die Kartoffelernte auf dem Programm. Die Kinder haben dann mit den Kartoffelfreunden Dichtelbach 2 Reihen Kartoffeln geerntet. Zum Mittagstisch hatte Altbürgermeister Martin Huhn wieder mit Nina Eich Nudeln und Gulasch gekocht, was besonders bei den Kinder super ankam.

Am 7. und 8. Tag waren alle auf die Öffnung der beiden Kohlemeiler gespant und wie schließlich die Ernte der Holzkohle ausfallen würde.

Um 10:00 Uhr pünktlich ging es los. Außer der Köhlerfamilie waren viele gekommen und halfen bei der Ernte der Kohle mit. Es war ein super Arbeitseinsatz, der reibungslos durch Köhler Frank Schmitz und Lehrling Sebastian Klumb koordiniert wurde. Nach knapp 2-3 Stunden waren beide Kohlemeiler abgebaut und es gab jede Menge schwarze Gesichter. Es war schon eine anstrengende Arbeit und die folgenden Bilder sprechen für sich.

Parallel zur Ernte und Verpackung der Kohle hatte die Familien- und Jugendbeauftragte Anika Mähringer noch ein Kinderprogramm organisiert.

Kuno Kappmeier war gekommen und erfüllte den Kindern mal wieder ihre Wünsche. Tiere oder Figuren aus Luftballons waren der Renner und es gab eine lange Warteschleife.

Weiterhin hatte Anika ein Schätzspiel für die Kinder. Die Anzahl von Bonbons in einer großen Dose konnten die Kinder schätzen und der/die am nächsten dran war erhielt die Dose. Marlon Tries durfte sich dann über die Dose freuen

Natürlich fehlt an solch einen großen Fest in Dichtelbach nicht die Kirchengemeinde.
So hatte der ev. Kirchenverein an diesem Abend zum Gottesdienst eingeladen.
Pfarrer Wolfgang Jöst hielt wie gewohnt, einen sehr lebendigen Gottesdienst ab.

Unter Begleitung des Posaunenchores erlebte über 120 Menschen diesen Gottesdienst.

Nachdem Gottesdienst wurden dann ein paar Abschlussworte gesprochen.

Nun konnte der anstrengende Tag mit aller Ruhe und Stubbi`s ausklingen.

Am letzten Tag gab es nochmals 2 kulinarische Highlights. Zum einen gab es selbstgemachte Pommes aus frischen Kartoffeln und zum anderen servierten unsere Landfrauen zum zweiten Mal in dieser Köhlerwoche ihre selbstgebackenen Torten/Kuchen.

Am Montag, den 29.08.2022 (10.Tag) fand dann das große Aufräumen statt. Wer die Dichtelbacher kennt weiß, dass solche Einsätze einfach Ehrensache sind und viele die Zeit haben kommen und helfen. So auch diesmal, viele der jungen Köhlerfamilie mussten wieder arbeiten, deshalb kamen einige Rentner und vor allem die Landfrauen mit der geballten Putzkraft zum Einsatz. So hatte der Festplatz und die Grillhütte nach ca. 2 Stunden eine Grundreinigung erhalten.

Liebe Köhlerfamilie (Alle Mitwirkenden),

liebe Dichtelbacher

liebe Gäste aus nah und fern,

liebe Sonne,

ihr alle habt einen Beitrag zu einem unvergesslichen Erlebnis geleistet, wovon wir alle noch lange sprechen werden.

In äußerst harmonischer Umgebung hat eine neue junge Gruppe 10 Tage, Tag und Nacht auf engstem Raum, ein Fest veranstaltet, an dem es nur Gewinner gab.

Wir haben uns gegenseitig motiviert, weil wir sichtlich Spaß an diesem Spektakel hatten.

Das Ziel der Organisatoren, mit sehr humanen Preisen, vielen Bürgerinnen und Bürgern schöne und erschwingliche Tage zu bescheren wurde voll erreicht.

Nun warten wir noch die finanziellen Zahlen ab und ich bin sicher, dass es auch hier nur Gewinner geben wird. Denn der Überschuss geht voll an die Vereine in unserem Dorf, die damit u.a. ihre Jugendarbeit und das gesellschaftliche Angebot in Dichtelbach fördern.

Ich danke dem Organisationsteam, das es geschafft hat, ein so großes und langes Fest mit allen Programmpunkten so professionell zu organisieren und durchzuführen. Ich danke allen Vereinen die dieses Fest mit Kaffee und Kuchen, Traktorfahrten und Personal so toll unterstützt haben und allen Müttern und Vätern die sehr gut mitgewirkt haben. Unser Dank geht aber auch an unseren Köhler Frank Schmitz und an die vielen Bürgerinnen und Bürger die unterstützt haben.

Wir alle können stolz sein auf das was wir geleistet haben, es hat sich wie immer, gelohnt!

Euer Dichteling

Text und Fotos Altbürgermeister Martin Huhn, im Auftrag des Organisationsteams.

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